Hund wildert erneut in Gannertshofen. 12.08.2014
Nachdem ein Hund seit gut einem Monat in der Region Tiere reißt, sind die Jäger am hadern. Droht dem Tier nun sogar der Abschuss?
Es sind brutale Bilder, die Oskar Mareis vorzeigen kann. Leblos liegt das junge Rehkitz im Gras, Fliegen krabbeln auf ihm herum. Ein große Wunde ist zu sehen. „Das macht mich traurig“, sagt der Jagdpächter von Gannertshofen, der langsam verzweifelt. „Das war ein wunderschönes Tier und jetzt ist es tot.“ Er ärgert sich. Maßlos. Wieder ist in seinem Revier ein Tier zu Tode gekommen und sorgt für neue Diskussionen. Erst kürzlich hatte ein Fuchs mehr als 20 Hühner getötet. Dann starb ein Schafbock durch den Kehlenbiss eines Angreifers. Der Jäger vermutete dahinter einen Hund. Nun hat er seine Bestätigung. Auch, wenn das für Oskar Mareis keine gute Nachricht ist. Denn sie bringt viele Probleme mit sich.
Besitzer müsste dafür sorgen, dass der Hund nicht ausbüchst
Hund wildert erneut in Gannertshofen - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/illertissen/Hund-wildert-erneut-in-Gannertshofen-id30988652.html
Damit verbunden stellt sich nämlich die Frage nach dem Besitzer des Tieres. Immerhin schafft es dieser bisher nicht, sein Haustier unter Kontrolle zu halten. Und gefährdet damit auch die Ordnung im Revier des Jägers. „Der Hund treibt mir das Wild davon und verstört Hoftiere“, erklärt Mareis. Als Beispiel nennt er hierfür eine Pferdekoppel bei Gannertshofen. Dort hatte vor einigen Nächten ein Pferd in blanker Panik einen Zaun durchbrochen und war bis in den Ort geflohen. Für den Jäger ein klares Indiz: „Da war vermutlich auch der Hund drin und hat das Pferd gejagt. Das ist der Wahnsinn.“...
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Dabei dürfte der Vierbeiner kein kleiner Wadenbeißer sein, wie der Jäger beschreibt. Vielmehr tippt er auf einen Schäferhund oder Rottweiler, der Blut geleckt hat. „Wenn die einmal Erfolg haben, machen sie es immer wieder“, sagte Mareis bereits vor einem Monat. Jetzt muss er handeln. Denn, mit normalen Mitteln ist ein Hund – anders als ein wildes Tier– nicht zu stoppen. Immerhin lebt er unter Menschen und lässt sich von Zäunen oder Toren nur bedingt aufhalten. Daher bittet Mareis um die Mithilfe der Bevölkerung: Hundebesitzer aus Gannertshofen und Dietershofen sollen ihre Tiere Nachts im Haus einsperren. Nur so könne das Problem nachhaltig gelöst werden. Die Alternative wäre wohl der Abschuss des Hundes.
Eigentlich will man den Hund nicht unbedingt töten.
In den Mund will Mareis diese Option jedoch noch nicht nehmen. Er beschränkt sich darauf „Konsequenzen“ anzudrohen. Doch ist auch ihm bewusst, dass er nicht mehr lange bei dem Treiben in seinem Revier zusehen kann. Dafür ist der Schaden für Viehhalter und auch den empfindlichen Wildbestand zu groß. Dazu kommt die Angst vor einem wilderndem Hund, die für einige Anwohner schon jetzt spürbar ist. Noch glaubt Jäger Mareis aber an die Vernunft der Hundehalter. Von einer Jagd auf das Tier möchte er bisher nichts wissen. „Das wäre die allerletzte Option“, sagt er.
Generell ist es zudem in Bayern nach Gesetz nicht möglich, einfach einen Hund zu schießen. Auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte das Staatsministerium für Landwirtschaft, Forsten und Ernährung, dass es strenge Regeln gibt. So muss ein Hund dem Wild deutlich nachspüren, es durch Gesinnung, Alter und Größe gefährden können und nicht mehr im Einflussbereich eines Herrchens sein. Streunen gehört nicht dazu. Im Wald gibt es zudem keine allgemeine Leinenpflicht.
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Foto: Das junge Kitz fiel einem bisher unbekannten Hund zum Opfer. Nach Angaben der zuständigen Jäger, wildert er bereits seit gut einem Monat bei Gannertshofen. Dabei riss er auch schon einen Schafbock.
Wildernde Hunde in Deutschland, Österreich und der Schweiz.