Wildernde Hunde reißen Rehe. 17.06.2013
     Jägerin Ingrid Nieland konnte es kaum fassen. Das tote Reh wies im Bauchbereich und an den Hinterläufen schwerste Bissverletzungen auf. Genau an den Stellen, die der Hund bei der Hetze am ehesten erreicht. Arnold Pomplun
     Oer-erkenschwick. Erneut haben wildernde Hunde in der Haard zugeschlagen. In einem Waldstück, gleich hinter dem Waldfriedhof an der Ahsener Straße, haben der oder die Hunde ein Reh gerissen und zerfleischt.
     Eine Hundebesitzerin, die regelmäßig dort mit ihrem Hund spazieren geht, hatte das Tier, das nur wenige Meter abseits des Weges lag, verendet aufgefunden. Sie war es auch, die per Telefon den zuständigen Jagdpächter Johannes Rusche aus Datteln-Bockum, über den Vorfall informierte.
     "Es ist zum Verzweifeln", klagt der Landwirt und Jäger frustriert. "Das ist bereits das zweite Reh, das durch Bissverletzungen freilaufender Hunde umkommt. Besonders traurig ist aber die Tatsache, dass es sich hierbei um ein Muttertier handelt, das irgendwo im Umfeld der Fundstelle ein oder gar zwei Kitze versteckt hat und die ohne Muttertier jetzt auch verloren sind".
     Das freie Stöbern außerhalb der Wege ist laut Bundesjagdgesetz und Landesforstgesetz streng verboten. Förster und Jäger appellieren an alle Hundehalter, ihre Tiere an der Leine zu führen. Derzeitig sind die Ricken mit ihren Kitzen unterwegs und die sind für den stöbernden Hund eine leichte Beute.

     Wildernde Hunde in Deutschland, Österreich und der Schweiz.