Wildernder Hund tötet Reh. 03.28.2011
Hardesse (hik). Grausame Szenen in einem Wald bei Hardesse: Ein wildernder Hund hetzt am Freitag hinter einem Sprung Rehe her. Eines der Wildtiere kann nicht entkommen – der Mischling tötet das Reh mit einem Biss in die Kehle.
„Das war knapp“, meint Ernst Borsum. Der Schäfer aus Seershausen, der erst im Februar 14 Schafe durch wildernde Hunde verloren hat (AZ berichtete exklusiv), wollte seine Herde am Freitag bei Hardesse mit einem Steckzaun sichern als ein bellender Hund auf ihn zuraste. „Der Mischling hetzte hinter Rehen her“, so Borsum. Er habe befürchtet, dass „der Hund abdreht und auf die Schafe losgeht“.
Im Jagdfieber sei der Hund jedoch auf der Spur des Wildes geblieben und habe eines der Rehe bis zum Wald verfolgt. „Es war furchtbar, wie es geschrien hat“, so Borsum. Eilig habe er die Herde gesichert und Mitarbeiter eines nahen Gutes aufgefordert, die Polizei anzurufen.
Dann sei er dem Gebell des Hundes gefolgt, das noch immer aus dem Wald zu hören war. „Nachdem er das Reh getötet hat, verfing sich der Mischling mit der Leine im Unterholz“, so Borsum.
Auf der Suche nach dem Hund sei dann der Besitzer aufgetaucht. Dabei habe Borsum erfahren, dass dessen Sohn mit dem Hund unterwegs war, der sich losgerissen und die Rehe gejagt habe.
Für den Hundehalter kann das jetzt teuer werden, sagt Polizeisprecher Thomas Reuter, der bereits am Gifhorner Schloss wegen eines gerissenen Rehs im Einsatz war. Laut niedersächsischem Naturschutzgesetz könne ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eines Wildtieres eingeleitet werden. Mögliche Folge: Ein Bußgeld bis zur Höhe von 25.000 Euro.
Reuter pocht in dem Zusammenhang auf den Leinenzwang während der Brutzeit vom 1. April bis zum 15. Juli.
Wildernde Hunde in Deutschland, Österreich und der Schweiz.