Reisst ein Hund in Kyburg Rehe? 11.27.2013,
      Das jüngste Opfer: Dieses Reh musste von Jagdaufseher Norbert Breitler per Gnadenschuss erlöst werden, weil es verletzt war. (Bild: zvg)
      Die Rehe leben in Kyburg derzeit gefährlich. Mindestens drei von ihnen wurden in jüngster Zeit gerissen. Ob es ein Hund war, ist nicht eindeutig bewiesen.
      «Seit dem Sommer sind auf dem Kyburger Gemeindegebiet drei Rehe gerissen worden – aber die Dunkelziffer ist wahrscheinlich höher». Martin Möhr, Obmann der Jagdgesellschaft, ist sich fast sicher, dass es sich beim «Täter» jeweils um einen Hund gehandelt hat. «Ganz sicher sind wir nicht, aber die Bissspuren deuten darauf hin.»
      Genau gleich sieht es Jagdaufseher Norbert Breitler. «Füchse und Wildschweine kommen kaum in Frage. Erstere machen sich eher über wehrlosere Tiere her, letztere hinterlassen nur wenige Spuren, weil sie jeweils alles fressen – auch die Knochen.»
      Gemeinde froh um Hinweise
      Die Verantwortlichen der Jagdgesellschaft haben den Gemeinderat über die Vorfälle informiert. Bis am Mittwoch lagen keine Hinweise vor, welcher Hund es gewesen sein könnte, wie Gemeindeschreiber David Gehrig auf Anfrage bestätigte. Wer etwas beobachte, solle sich umgehend bei der Gemeindeverwaltung melden.
      Der Gemeinderat weist in seinem jüngsten Verhandlungsbericht darauf hin, dass er gemäss aktueller Gesetzgebung berechtigt wäre, gegebenenfalls eine Abschussbewilligung zu erteilen. Da der oder die Täter noch nicht eruiert werden konnten, ist dies derzeit aber kein Thema. «Falls wir den Hundebesitzer ausfindig machen, würden wir natürlich zuerst das Gespräch mit ihm suchen», so Möhr. Momentan tappe aber man aber im Dunkeln, genauso wie die Polizei, die eingeschaltet wurde.
      «Die Kantonspolizei hat uns gesagt, dass es hilfreich wäre, die Kadaver jeweils nicht gleich zu beseitigen. Mittels DNA-Analyse könne man so immerhin feststellen, ob es sich immer um den gleichen Hund handelt.» Dies sei bei den drei toten Rehen aber nicht mehr möglich. Diese wurden bereits fachgerecht entsorgt.
      «Noch besser aufpassen»
      Die Häufung der Fälle sei schon ungewöhnlich, so Jagdaufseher Breitler. «Wir werden noch besser aufpassen und vermehrt das Gespräch mit Spaziergängern suchen, die einen Hund dabei haben.» Leinenzwang bestehe nicht flächendeckend, sondern nur im Wald. «Das Gemeindegebiet ist gross und teilweise unwegsam.» Ein Problem sei auch, dass «Hündeler» oft ihr «Spazierrevier» wechseln.
     

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