Wieder ein totes Reh... 01.03.2013
     Ricke grausam zerfleischt! Hunde an die Leine!
     Hohenlimburg. (AnS) Bei den Bildern, die Martin Byczek geschossen hat, wird auch Hartgesottenen übel. Der Kopf zur Unken setlicheit zerbissen, die Flanke zerrissen: Das Werk zweier wildernder Hunde, die ein Reh jagten.
     Anfang März rissen zwei Hunde diese Ricke und zerfleischten regelrecht Teile von ihr. Diese Foto ist noch eines der harmloseneren Bilder, die der Jagdpächter von dem Vorfall gemacht hat. (Foto: Martin Byczek) Passiert ist das Anfang März in Hohenlimburg, das Waldtier war tragend und hätte im Frühjahr zwei Kitze zur Welt gebracht. Den zuständigen Jagdpächter Byczek macht dieser Vorfall einfach nur traurig und wütend. „Es ist bereits das vierte Stück Rehwild in diesem Jagdjahr, das so aufgefunden wurde“, erklärt er. Keines dieser Rehe sei durch einen Verkehrsunfall zu Tode gekommen. Wildernde Hunde wurden als Übeltäter ausgemacht. „Immer wieder werden Hundehalter, die mit ihren Vierbeinern bei uns im Revier unterwegs sind, gebeten, ihre Hunde an die Leine zu nehmen und sie nicht im Wald stöbern zu lassen. Die Aussagen, die wir dann bekommen sind fast immer gleich: ’Unser Hund wildert nicht’.“ Das Ergebnis sehe man jetzt erneut.
     Besonders kritisch werde die Situation im Mai, wenn die Kitze zur Welt kämen. Ein junges Reh flüchtet nicht, die Tiere sind sogenannte Ducker. Die Mutter lässt es meist an einem Ort – gut versteckt – liegen. Dort warte es dann auf die Rückkehr. Es bleibt in der Wiese liegen und ist einem Hund schutzlos ausgeliefert.
     Bei dem Ereignis am 1. März 2013 in der Nähe der Heideschule seien sogar Kinder als Zuschauer anwesend gewesen, die erst von der herbeigerufenen Polizei entfernt wurden. „Bei diesem Fall liegen Verstöße nach dem Landeshundegesetz, Jagdgesetz und Landschaftsrecht vor. Gegen den Hundehalter wird ein Verfahren wegen Ordnungswidrigkeit eingeleitet“, erklärt der Pächter des Reviers Nummer 14. Die Ricke werde dem Hundehalter in Rechnung gestellt.
     Martin Byczek ist über die Gleichgültigkeit vieler Hundehalter erbost: „Es bleibt zu erwähnen, dass der Jagdausübungsberechtigte wildernde Hunde schießen darf oder sogar nach dem Tierschutzgesetz schießen muss. Als Jäger haben wir auch die Aufgabe gegenüber dem Wild Jagdschutz auszuüben. Ich selbst möchte keinen Hund erschießen, allerdings darf dieser Zustand der Verantwortungslosigkeit auch nicht hingenommen werden“, appelliert er an die zahlreichen Gassigeher, doch in Wald- und Feldnähe ihre Vierbeiner anzuleinen, damit sich diese schrecklichen Bilder nicht wiederholen.
     Aktuell wird der Fall von der Unteren Jagdbehörde der Stadt Hagen bearbeitet.

     Wildernde Hunde in Deutschland, Österreich und der Schweiz.