Hunde reißen Rehkitz. 12.10.2014
Die Passanten, Polizisten und die Jägerschaft von Neumarkt am Wallersee (Flachgau) sind verärgert. Ein Kitz wurde von zwei Hunden verstümmelt, ein Jäger gab den Fangschuss. Die Vierbeiner sind Wiederholungstäter.
Spaziergänger hörten am Mittwoch, 8. Oktober, gegen 14 Uhr in einem Wald nahe der Ortschaft Wertheim, ein klagendes Reh, berichtete der Jagdleiter Peter Eichinger der Redaktion. Bei der Nachschau sahen sie zwei Hunde die ein noch lebendes Rehkitz anschnitten. Kurz nachdem die verständigten Polizisten eintrafen, ließ das vierbeinige Duo von seiner Beute ab und flüchtete in Richtung Ortschaft. Dem Jungtier wurden die Hinterläufe zerbissen, der benachrichtigte Aufsichtsjäger erlöste es.
'Bei den flüchtigen Hunden handelte es sich um einen Jack Russel Terrier und einen Mischling', so Eichinger. Es war nicht das erste mal, dass dieses Gespann beim Jagen im Wald beobachtet wurde. Laut Eichinger haben die Revierjäger die Hundehalterin immer wieder ermahnt, dem Treiben ein Ende zu setzten - offensichtlich ohne Erfolg. Der Terrier wurde kurze Zeit später von den Beamten beim Hetzen eines Hasens in einem Feld gesehen. Die Polizisten fingen den Hund ein und brachten ihn zur Besitzerin. Auf ihrem Reiterhof trafen sie auch den Mischling an. Beide Vierbeiner waren noch schweißverschmiert.
Die Reiterin erwartet nun eine Schadensersatzklage. 'Die Jägerschaft bekommt für ein gerissenes Rehkitz 240 Euro', teilte Eichinger mit. Dazu kämen noch die eingeleiteten Verfahren der Ordnungsbehörde. Johann Wieland von der Polizeiinspektion Neumarkt teilte mit: 'Die Halterin erwartet eine Verwaltungsanzeige nach dem Jagdgesetz'. Trotz des unschönen Vorfalls war Bezirksjägermeister Josef Zauner erfreut: 'Eine gute Zusammenarbeit zwischen Jägern und Executive.'
Wildernde Hunde in Deutschland, Österreich und der Schweiz.