Mit Kameras und Leinen gegen wildernde Hunde. 23.09.2913
Alleine in der Thurau wurden im letzten Jahr zehn Rehe gerissen. (Bild: ZVG)
Wildernde Hunde machen Ostschweizer Wälder und Weiden unsicher. Nun sollen Kameras helfen.
In der Ostschweiz gehen wildernde Hunde um. So wurden in den letzten Tagen in Zuzwil ein Reh und in Herisau drei Schafe gerissen. Allein in der Thurau wurden im letzten Jahr zehn Rehe von Hunden getötet. «In der Stadt St. Gallen rissen wildernde Hunde in letzten Jahr drei Rehe, es gibt jedoch bestimmt eine Dunkelziffer», sagt Samuel Scheidegger, Sprecher der Stadtpolizei St. Gallen.
In Flawil, wo das Problem ebenfalls da ist sind nun Massnahmen geplant. «Wir wollen Wild-Kameras aufstellen, um den Hunden auf die Schliche zu kommen», so der Flawiler Wildhüter Max Stacher. Diese sollen auf Bewegung reagieren und den Jägern und Wildhütern bildliche Hinweise zu den Übeltätern liefern. «Derzeit sind wir in der Planungsphase», sagt Stacher.
Leinenpflicht gefordert
Um dem Treiben ein Ende zusetzen sollen auch die Hundehalter in die Verantwortung genommen werden. «Leider gibt es Hunde, die derart falsch gehalten werden, dass sie sich das Wildern angewöhnen», weiss Rolf Domenig, Präsident des Dachverbandes Revierjagd St. Gallen. Sei ein Hund einmal auf den Geschmack gekommen, könne man ihm das Wildern kaum mehr austreiben. Er wünscht sich daher eine Leinenpflicht in Waldgebieten.
Auch Max Stacher findet: «Man muss den Hundehaltern eintrichtern, dass ein Hund im Wald an die Leine gehört.» Im Kanton St. Gallen herrscht grundsätzlich keine Leinenpflicht. «Hunde müssen nur auf bestimmten öffentlichen Plätzen wie zum Beispiel auf Schulhöfen zwingend an die Leine», erklärt Polizeisprecher Samuel Scheidegger.
Wildernde Hunde in Deutschland, Österreich und der Schweiz.