Wildernder Hund: Drei Rehe gerissen. 26.05.2011
Ebersberg - Drei brutal getötete Rehe innerhalb von drei Wochen: Jetzt wurde es Revierpächter Max Schauberger aus Ebersberg zu viel. Er erstattete Anzeige bei der Polizei. Die Tiere wurden wahrscheinlich von einem wildernden Hund erlegt. Eines der Rehe hatte mindestens ein Kitz.
Max Schauberger ist sauer. „Wenn ich einen Hund beim Wildern erwische, dann knallt’s“, sagt er.
Alle Tiere wurden in einem Bereich ab Priel bis knapp vor den Egglburger See in Ebersberg entdeckt. „Am 1. Mai fanden Passanten das erste tote Reh, zwei Tage später wurde das zweite gemeldet“, erklärt Schauberger gegenüber der Ebersberger Zeitung. „Das dritte Tier fanden spielende Kinder am Mittwoch. Es hat noch gelebt“, so der Revierpächter weiter, der sich sicher ist, dass die Rehe Opfer eines Hundes wurden. „Das schafft ein großer Hund allein“, meint er. Die Tiere hätten ähnliche Verletzungen aufgewiesen: erst ein Kehlbiss, dann wurden Teile der Keule, bei einem die Schulter herausgerissen. Das dritte Tier hätten Passanten noch zu einem Tierarzt gebracht. „Eine Behandlung war aber nicht mehr möglich“, sagt Schauberger und verweist gleichzeitig darauf, dass es besser sei, in so einem Fall die Polizei zu verständigen. Auch aus rechtlichen Gründen, denn ein Tierarzt darf eigentlich kein Wildtier behandeln. Er habe das Reh dann in seinem Garten erlöst.
Nun ist der Ebersberger auf der Suche nach mindestens einem Kitz. „Bei dem letzten Tier handelte es sich um eine Geiß.“ Er empfiehlt Passanten, die ein Babyreh finden dringend, es liegenzulassen, nicht zu berühren und sich mit einem Revierpächter oder der Polizei in Verbindung zu setzen. Sollte Schauberger das Kitz finden, so werde er es wohl auch erlegen müssen, „es sei denn, es erklärt sich jemand dazu bereit, es mit der Hand aufzuziehen.“
Schauberger hält es für möglich, dass die Dunkelziffer der gerissenen Rehe noch weitaus höher ist. „Vielleicht haben wir noch gar nicht alle gefunden. Kann ja sein, dass noch eines irgendwo im Gebüsch liegt.“
An die Hundebesitzer richtet sich der Revierpächter mit deutlichen Worten. Er sei dazu berechtigt, einen Hund, den er beim Wildern erwischt, zu erschießen. „Und das werde ich auch machen“, sagt er. Zudem käme auf den betreffenden Hundebesitzer eine Anzeige zu und eventuell eine Schadensersatzforderung. „Bei einem ausgewachsenen Tier reden wir von gut 150 Euro, möglicherweise kommt noch das Kitz dazu“, weiß Schauberger.
Wer Beobachtungen zu den Vorfällen gemacht hat, wird gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Ebersberg unter der Telefonnummer (0 80 92) 82 68-0 in Verbindung zu setzen.
Wildernde Hunde in Deutschland, Österreich und der Schweiz.