Wildernde Hunde reissen acht Rehe – Jagdgesellschaft schlägt Alarm. 21.11.2014
Die Jagdgesellschaft Wettingen-Ennetbaden ist in Sorge: Im vergangenen Jahr seien acht Rehe durch wildernde Hunde gerissenen worden. Die Jagdgesellschaft appelliert an die Verantwortung der Hundehalter, und an Zeugen solcher Vorfälle, sich zu melden.
«Der traurige Höhepunkt bildete eine trächtige Rehgeiss, die kurz vor dem Setzen von Zwillingskitzen gerissen wurde», sagt Philippe Vogler, Obmann der Jagdgesellschaft.
Die Tatsache, dass auch ein starker Bock und ein halbjähriges Kitz gerissen worden seien, unterstreiche, dass nicht etwa alte oder schwache Tiere wildernden Hunden zum Opfer fallen würden, sondern gesunde Tiere, die für den Fortbestand der einheimischen Wildbestände garantieren sollten, so Vogler.
Hundehalter und Spaziergänger sensibilisieren
«Konnte in den vergangenen Jahren noch von Einzelfällen gesprochen werden, veranlasst uns die grosse Zahl von sechs Rehen dazu, die Öffentlichkeit auf das Problem aufmerksam zu machen und Hundehalter und Spaziergänger zu sensibilisieren», sagt Vogler.
Die Jagdgesellschaft Wettingen-Ennetbaden mache deshalb darauf aufmerksam, dass jeder Hundehalter, der seinen Hund nicht «im Griff» hat, von Gesetzeswegen dazu verpflichtet ist, diesen an der Leine zu führen.
Vogler präzisiert: «Die Jagdverordnung des Kanton Aargau legitimiert Jäger, die einen Hund beim Reissen von Wild beobachten, diesen zu erschiessen.»
Da zudem nicht davon ausgegangen werden könne, dass ein Hundehalter, dessen Hund ein Reh gerissen hat, zur Selbstanzeige schreite, appelliere die Jagdgesellschaft an Zeugen, sich sofort bei der Polizei zu melden.
«Es soll an dieser Stelle aber herausgehoben werden, dass die grosse Mehrheit der Hundehalter vorbildlich mit ihren Vierbeinern verhalten», betont Vogler.
Umso bedauerlicher sei es, dass einige wenige verantwortungslose Personen den Ruf sämtlicher «Hündeler» in den Dreck ziehen würden. (az)
Wildernde Hunde in Deutschland, Österreich und der Schweiz.