Hund reißt Ricke mit zwei Kitzen. 13.05.2014
      Frei laufende Hunde sind eine besondere Gefahr für Wildtiere. Dieses Reh wurde 2012 von Hunden gehetzt und gerissen – am Sonntag ereignete sich ein neuer Vorfall. Foto: Robert Freimuth
      Ein frei laufender Hund hat am Sonntag ein Reh mit zwei ungeborenen Kitzen gehetzt und durch Bisse so schwer verletzt, dass es später verendete. Auch die Kitze hatten keine Chance.
      Ein frei laufender Hund hat am Sonntag ein Reh mit zwei ungeborenen Kitzen gehetzt und durch Bisse so schwer verletzt, dass es später verendete. Das teilte am Montag der Hegering Gronau mit und appellierte zugleich an ein verantwortungsbewusstes Verhalten der Hundehalter.
      Wie Hegeringleiter Robert Freimuth der Redaktion mitteilte, ereignet sich der Vorfall am frühen Sonntagmorgen: Ein Jogger hatte seinen Hund als Begleiter neben sich laufen. Als der Mann seinen Vierbeiner im Bereich Lasterfeld frei laufen ließ, entdeckte das Tier ein Reh und nahm sofort die Verfolgung auf. Der Hund hetzte das Reh und packte es schließlich. Dabei wurde die Ricke schwer verletzt, entkam aber, nachdem der Hundeführer seinen Hund abzog. „Sehr löblich ist, dass der Jogger diesen Vorfall sogleich dem Revierjäger meldete“, so Freimuth.
      Der Jäger habe daraufhin sofort zusammen mit einem anderen Jagdinhaber und mit Hilfe von Jagdhunden das Reh gesucht. Erst Stunden später fanden sie die verendende Ricke, deren Flanke weit aufgerissen war. Die Ricke trug zwei ungeborene Kitze, die ebenfalls starben.
      Diesen aktuellen Vorfall nimmt der Hegering zum Anlass, Spaziergänger, Jogger und andere Erholung suchende Mitbürger darauf hinzuweisen, dass sie ihre vierbeinigen Begleiter nicht frei laufen lassen sollten. „Frei laufende Hunde sind außerhalb des Einwirkungsbereichs ihres Halters eine große Gefahr für Rehe und andere freilebende Wildtiere,“ so Freimuth. „Von Hunden gehetztes Wild wechselt auch über Verkehrswege und löst dadurch eine besondere Unfallgefahr im Straßenverkehr aus.“ Solche Situationen müssten unbedingt vermieden werden, warnt der Vorsitzende der Gronauer Jägerschaft ausdrücklich, denn sonst gerieten auch Menschen in Gefahr.
      Insbesondere im Hinblick auf die jetzt beginnende Brut- und Setzzeit dürften Hunde und Katzen nicht frei streunen, denn sie seien eine Bedrohung für alle Wildtiere in der Natur. Viele Bodenbrüter gehören zu den geschützten Arten. Ihre Gelege sind eine leichte Beute; auch Junghasen fallen immer wieder besonders Katzen zum Opfer.
      Rehkitze und Gelege von Fasanen und Brachvögeln seien schon bald wieder weiteren Gefahren ausgesetzt, wenn die Grasmahd beginne. Hegeringleiter Freimuth bittet deshalb schon jetzt die Landwirte, rechtzeitig vorher die Revierinhaber zu informieren, damit diese am Vorabend die Wiesen auf Kitze, Junghasen und Gelege absuchen und in Sicherheit bringen können.

     Wildernde Hunde in Deutschland, Österreich und der Schweiz.