Rehkitze zu Tode gehetzt. 31.07.2014
     Ein Hund hat vor den Augen mehrere Passanten ein Rehkitz gerissen. Die Hundebesitzerin habe fassungslos getan, als sie mit dem Geschehen konfrontiert wurde, und habe immer wieder betont, dass ihr Hund so etwas nicht mache. Von Diethelm Nonnebroich
     Bergisch Gladbach.
     Das Rehkitz liegt tot im Gierather Wald. Es war nicht schnell genug und ist von einem Hund gerissen worden. „Es war ein grausames Schauspiel. Der Hund jagte das junge Tier vor sich her. Schließlich holte er das Rehkitz ein und biss mehrfach zu“, sagt Augenzeugin Danielle Over. Sie und mehrere Passanten hätten den Hund mit lautem Rufen verscheucht. Vor ihren Augen sei das junge Reh verendet. Die Hundebesitzerin habe fassungslos getan, als sie mit dem Geschehen konfrontiert wurde, und habe immer wieder betont, dass ihr Hund so etwas nicht mache.
     Over: „Die Dame ist bekannt dafür, dass sie ihren Hund jagen lässt. Sie ist schon mehrfach von Spaziergängern angesprochen worden.“ Dies sei kein Einzelfall, bestätigt Revierförster Joachim Cohnen: „Täglich sehe ich Hunde, die Wildtiere jagen, und häufig finde ich verendete Rehe und Wildschweine.“ Der Hund sei allerdings nicht der Schuldige. Cohnen: „Das Tier kann nichts dafür, es folgt seinem Trieb. Der Mensch, der dahinter steht, ist das Problem.“ Täglich müsse er Hundehalter auf die Anleinpflicht in dem Naturschutzgebiet hinweisen: „An manchen Tagen könnte ich bis zu 2000 Euro Bußgelder einnehmen. Die Belehrung an einige Hundebesitzer, ihr Tier an die Leine zu nehmen, nützt wenig.“ Der Revierförster hat inzwischen die Untere Landschaftsschutzbehörde über den Vorfall informiert. Cohnen: „Es reicht mir jetzt. Wenn einige Hundebesitzer weiter beratungsresistent sind, müssen sie eben zahlen.“
     Auch Danielle Over ist der Meinung, es werde Zeit, einige Hundehalter in die Pflicht zu nehmen. „Im Gierather Wald gibt es eine kleine Gruppe von Hundebesitzern die sich zum Kaffeetrinken treffen. Während die Herrschaften auf der Bank sitzen , jagen die Hunde gemeinschaftlich im Wald.“

     Wildernde Hunde in Deutschland, Österreich und der Schweiz.